Was ist Migräne?
Migräne bezeichnet bestimmte, anfallsweise auftretende Kopfschmerzen (Migräneattacken), die durch Bewegung verstärkt werden. Zusätzlich zu den Kopfschmerzen müssen andere Symptome wie etwa Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Licht- und Lärmempfindlichkeit auftreten. Teilweise gehen der Migräne besondere Empfindungen wie zum Beispiel Sehstörungen voraus, die sogenannte Aura. Zur Behandlung eignen sich neben Medikamenten entspannende Therapien. Das Ziel der Migränebehandlung ist es, die Symptome zu lindern und die Häufigkeit der Migräneattacken zu verringern.
Akuter Migräneanfall
Im akuten Migräneanfall ist eine Reihe von Medikamenten hilfreich. Bei leichten bis mittelschweren Symptomen hilft die frühzeitige Einnahme von Schmerzmittel (Nichtopioid-Analgetika, nichtsteroidale Antirheumatika) in passender Dosierung. Wir können Ihnen dazu Auskunft geben. Geeignet sind bei Erwachsenen besonders Ibuprofen, Paracetomol, Diclofenac, Acetylsalicylsäure (ASS) und Naproxen. Kau- oder Brausetabletten werden am schnellsten vom Körper aufgenommen, während Paracetamol am besten als Zäpfchen (rektal) wirkt. Schmerzmittel sollten nicht häufiger als zehn Tage im Monat angewendet werden, da sonst dauerhafte Kopfschmerzen als Nebenwirkung möglich sind
Migränebehandlung
Die Migränebehandlung kann während eines Anfalls erfolgen (Akuttherapie) oder als Vorbeugung (Prophylaxe) in der Zeit zwischen den Migräneattacken. In erster Linie sind Medikamente geeignet, die gegen Entzündungen, Schmerzen und Übelkeit helfen. Zusätzlich sind auch nichtmedikamentöse Therapien möglich, um die Häufigkeit von Migräneanfällen zu verringern. Zur geeigneten Therapie sollten sich Patienten individuell von ihrem Arzt beraten lassen.
Bei schwereren Symptomen der Migräne sind sogenannte Triptane empfehlenswert. Sie greifen in den Stoffwechsel des Botenstoffs Serotonin ein, verengen die geweiteten Blutgefäße und wirken gegen Kopfschmerzen. Triptane helfen am besten, wenn sie frühzeitig eingenommen werden, doch können sie zu jedem Zeitpunkt eines Migräneanfalls eingesetzt werden. Sollte keine Wirkung eintreten, ist von einer weiteren Einnahme abzuraten.
Um Migräneanfälle zu verhindern, sollten Betroffene auf die Auslöser der Anfälle achten und sie möglichst meiden. Ein Kopfschmerztagebuch ist hilfreich, um die individuellen Migränetrigger zu erkennen. Maßnahmen wie eine geregelte Lebensweise und Ausdauersport wirken vorbeugend. Auch helfen Entspannungsübungen, um weniger anfällig für Migräne zu werden. Geeignet sind hier zum Beispiel die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Autogenes Training, aber auch ganz individuelle Strategien, um Stress abzubauen. Starker Ehrgeiz und Perfektionismus führen zu Anspannung und Stress – und können bei entsprechender Neigung die Migräne auslösen.
Tipps
Wenn Migräneattacken auftreten, hilft es den Betroffenen meist, sich in einen dunkeln und ruhigen Raum zurückzuziehen. Schlaf wirkt häufig erleichternd. Neben der Akutbehandlung mit Medikamenten können zusätzlich verdünntes Pfefferminzöl auf die Schläfen aufgetragen oder kühlende Tücher aufgelegt werden, um Kopfschmerzen zu lindern.
Betroffene wissen meist selbst am besten, was ihnen im Fall einer Migräne hilft.